Łódzka Organizacja Turystyczna

Der Bahnhof Radegast

Das Holzgebäude des Bahnhofs Radegast ist ein historisches Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1941. Während des Zweiten Weltkriegs war es mit dem von den Deutschen 1940 in Łódź (Litzmannstadt) errichteten Ghetto verbunden. Ursprünglich diente das Gebäude als Umschlagplatz für Lebensmittel und Rohstoffe, die für die Bevölkerung und die Betriebe des Ghettos bestimmt waren. Ab Januar 1942 wurde der Bahnhof zu einem Ort, von dem aus die jüdische Bevölkerung in die Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno am Ner) und Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Schätzungsweise gingen etwa 145.000 Juden durch das Bahnhofsgelände. Heute ist das Gebäude eine Gedenkstätte – Teil des Litzmannstadt-Ghetto-Denkmals, das 2004 errichtet wurde – und beherbergt eine Außenstelle des Museums der Unabhängigkeitstraditionen in Łódź.

In der Ausstellung im Bahnhofsgebäude befindet sich ein Modell des Łódźer Ghettos. Es ist das größte Modell seiner Art in Polen und zeigt das Erscheinungsbild des geschlossenen Viertels im Jahr 1942 im Maßstab 1:400. Die Detailgenauigkeit und die äußerst professionelle Ausführung ermöglichen es, die Hauptverkehrswege, kleine Infrastrukturen und Details vieler existierender und nicht mehr existierender Gebäude zu erkennen. Neben dem Modell werden alle erhaltenen Transportlisten in Form einer Multimediaanwendung präsentiert sowie Exponate aus den eigenen Sammlungen des Museums und anderer Institutionen. Das größte Element des Denkmals ist der Tunnel der Deportierten, in dem ausgewählte Transportlisten chronologisch angeordnet sind, zusammen mit Gegenständen aus dem Vernichtungslager Kulmhof in Chełmno am Ner. Am Ende des Tunnels befindet sich die Gedenksäule mit der Inschrift Du sollst nicht töten auf Deutsch, Hebräisch und Polnisch. In ihrem Inneren sind die Namen aller Städte eingraviert, aus denen Juden in das Łódźer Ghetto gebracht wurden.

Unter der Betreuung dieser Abteilung befindet sich auch die Roma-Schmiede (Wojska-Polskiego-Straße 84), eines der erhaltenen Gebäude des ehemaligen „Zigeunerlagers“, des ersten streng isolierten Ortes, der während des Zweiten Weltkriegs ausschließlich für Roma innerhalb des Ghettos errichtet wurde.

 

ÖFFNUNGSZEITEN

Die Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag: von 10 bis 16 Uhr
Freitag: geschlossen
Samstag - Sonntag: von 10 bis 17.00 Uhr